Interview: Project Hamburg – Im Wandel der Zeit (GIGA-Event)

Interview: Project Hamburg – Im Wandel der Zeit (GIGA-Event)

Wir hatten es bereits angekündigt: 2019 gibt es die GIGA-Events gleich im Doppelpack! Ihr seid noch unentschlossen, welches der beiden GIGAs ihr besuchen wollt? Ihr habt Hamburg schon fest eingeplant und seid gespannt auf ein paar Insider Informationen? Dann seid ihr hier genau richtig! Kandidat Nr. 1: „Hamburg – im Wandel der Zeit“ stellt sich vor“.

Hinter einem Megaevent stecken immer begeisterte Geocacher! Stellt euch doch mal kurz vor.

Insgesamt besteht unsere ORGA aus 11 Personen. Das Kern-Team, unsere sogenannte „Haupt-ORGA“, sind Fabian, Nancy und Phillip. In der „erweiterten ORGA“, dem sogenannten ORGA-TEAM, sind noch Jürgen, Otto+Magdalena, Stephan+Maylo, Lars, Dennis und Svenja. Unsere Aufgaben sind im Team sehr gut verteilt, aufgrund mehrjähriger Groß-Event-Erfahrung hat auch jeder seine Bereiche, die einem sehr gut liegen.

Etwas chaotisch sind jedoch die einzelnen Orga-Meetings die wir veranstalten, denn uns trennen tatsächlich bis zu mehrere hundert Kilometer. Bestes Beispiel: Jürgen wohnt irgendwo im tiefsten Bayern, ist dennoch DER Ansprechpartner für alle Händler und Aussteller, ob national oder (mittlerweile) international.

Unterm Strich läuft es aber sehr gelassen und relativ reibungslos. Es hat also auch seine Vorteile, komplett selbstständig in seinem Bereich arbeiten zu können.

Wann und wie kamt ihr auf die Idee ein Megaevent zu veranstalten?

Die Idee ist mir (Fabian) und Nancy 2017 auf dem Rückweg von Maije im Saarland 2017 (GC66666) in den Kopf gekommen. 10 Stunden Autofahrt Sonntags zurück über Frankreich, Luxemburg, Belgien und den Niederlanden können ganz schön lang sein…

Was eher als Zeitvertreib herumgesponnen wurde hat nach und nach immer mehr Konturen angenommen und so war uns schnell klar, dass eine Umsetzung tatsächlich funktionieren kann. Phillip war am nächsten Tag direkt der dritte mit im Boot, obwohl er eigentlich noch voll mit den Geocaching Days 2017 in Kiel beschäftigt war. Glücklicherweise hat unser Event zu diesem Zeitpunkt noch nicht viel Zeit beansprucht.

In den nächsten Tagen haben wir begonnen, unser TEAM zu bilden. Auch hier war die Begeisterung sofort da, es wurden die Aufgaben verteilt und die Planung wurde weiter voran getrieben.

Das Thema des Events ist „im Wandel der Zeit“. Wie seid ihr darauf gekommen? Stand das von Anfang an fest oder habt ihr mehrere Varianten diskutiert?

Wir wollten ein originelles Motto, welches auch zu Hamburg passt. Gleichzeitig sollte der Eventname dieses Motto auch widerspiegeln. Namen wie „Hamburg – Das Tor zur Welt“ oder schlicht „Moin Moin“ hätten zwar zur Hansestadt gepasst, aber wären nicht aussagekräftig gewesen über ein Motto. Daher haben wir unsere Köpfe noch einmal zusammen gesteckt und sind so einstimmig auf das Thema „Im Wandel der Zeit“ gekommen. Schließlich ist in Hamburg geschichtlich viel passiert, die Stadt hat mehrere Epochen durchlebt und bietet daher genug Spielraum für Möglichkeiten.

Was hat euch dazu bewogen euch als „Projekt“-Event  zu bewerben?

Da gab es mehrere Anstöße was uns dazu bewegt hat, dass wir uns bewerben:

Erstens ist die Eventreihe an sich sehr interessant, alle vorherigen Project-Events waren irgendwie einmalig und hatten das gewisse Extra. Teil dieser Reihe zu werden ist daher etwas, was einen zusätzlich motiviert, das Beste aus einem heraus zu holen. Die Messlatten sind in der Tat durch vorangegangene Projects sehr hoch.

Zweitens wurden wir parallel zu unterer Entscheidung von anderen Cachern auch darauf angesprochen, ob wir uns mit dem Motto denn auch bewerben. Für viele Cacher ist es nach wie vor eine Entscheidungshilfe, zu welchem Event man gehen möchte, wenn man 1 oder 2 MEGAs im Jahr besucht. Wir persönlich sehen den Project-Stempel daher als eine Art „Gütesiegel“. Das Project-Komitee wählt aus den Bewerbern anhand gewisser Kriterien das kommende Project.  Dabei möchte ich betonen, dass damit keineswegs die Arbeit der ORGAs bewertet oder gar festgelegt wird, wie gut oder schlecht kommende Events sind.

Hatte die Nominierung bzw. die Auszeichnung Auswirkungen auf eure Planung?

Jein. Wir hatten nicht vor, unsere Grundplanung nur durch die Auszeichnung beim Project Märchenhaft in Kassel (GC6R2Y8) über den Haufen zu werfen und komplett neu zu planen. Es wird nur einfach seitdem in größeren Dimensionen geplant.

100 Helfer? Reichen nicht, es müssen 150 her… Platz für 10 Händler? Reicht nicht, es kommen sicherlich 15… Tüten packen an 2 Tagen? Nicht möglich, viel zu viele Tüten… und seit unserem GIGA-Status sind die Dimensionen selbstverständlich noch einmal gewachsen!

… und so zieht es sich durch sämtliche Bereiche. Natürlich fließen dadurch auch mehr Euros in unsere Kasse, die nach und nach mit eingeplant werden.

Beste Beispiel: Ursprünglich war von uns keine Bühne geplant, war schlicht nicht notwendig. Diese kann jetzt aber finanziert werden und ist mittlerweile auch unverzichtbar, um von mehreren tausend Besuchern auch ordentlich gesehen zu werden, um z.B. das Project 2020 vernünftig verkünden zu können.

Austragungsort eures Hauptevents ist das Auswanderermuseum BallinStadt. Was können wir uns darunter vorstellen?

Wir haben lange in Hamburg gesucht, um eine passende Location zu finden. Man denkt das solche eine Suche in Hamburg schnell erledigt ist, aber das Gegenteil war der Fall. Wir wollten eine gute Verkehrsanbindung (Auto und Bahn), etwas außergewöhnliches (keine reine Messe-Halle), passend zum Motto (geschichtlicher Hintergrund) und bezahlbar für Geocacher. Die Wahl ist letztendlich, auch mit guter Recherche von Mario Kahn, auf die BallinStadt gefallen. Hamburg trägt schließlich den Beinamen „Das Tor zur Welt“, was einerseits auf den Hafen als Verkehrsknotenpunkt zurück zu führen ist, andererseits aber auch durch über 5 Millionen europäische Auswanderer, die über Hamburg die „alte Welt“ verließen.

Die BallinStadt zeigt in mehreren Epochen die Ein- und Auswanderungsgeschichte seit dem 16. Jahrhundert. Das Museum ist ganztägig exklusiv für uns zugänglich, lediglich in Haus 1 ist ein Teil der Ausstellung aufgrund von den Workshops eingeschränkt.

Auf welche Aktionen und Highlights dürfen wir uns freuen?

Typisch Hamburg sind die Barkassen, welche eine sehr beliebte Touristenattraktion sind. Da die BallinStadt einen eigenen Schiffsanleger besitzt war uns sofort klar, dass diese mit ins Programm eingebunden werden müssen. Bereits Freitag legen wir mit 3 Barkassen und ca. 200 Geocachern zur Nachthafenrundfahrt ab. Aber auch samstags sind die Barkassen sowohl für Hafenrundfahrten, aber auch als Shuttleverkehr zwischen der BallinStadt und den Landungsbrücken vorgesehen. Stündlich pendeln 2 Barkassen exklusiv für uns, die Fahrt dauert ca. 30-35 Minuten und wird für eine Hin- und Rückfahrt 12,00€ kosten.

Ebenfalls haben wir Bernhard Hoecker und Tobias Zimmermann zu Gast, welche aus ihrem Buch vorlesen werden. Auch die Birre’s High Quality TBs sind bei uns vertreten. Für Kinder haben wir extra ein Kinderprogramm eingeplant und auch Signal wird als Gast zu finden sein auf dem Gelände.

Kein Großevent ohne Helfer. Seid ihr noch auf der Suche nach helfenden Händen und wenn ja, wo darf man sich melden?

Aktuell sind erstaunlicherweise fast alle Helfer-Stellen besetzt, und das trotz der großen Anzahl, die unser Event benötigt. Dennoch kann man sich weiterhin als Helfer bei uns registrieren, die Erfahrung hat gezeigt, dass auch kurzfristig Helfer abspringen und ersetzt werden müssen.

Die Helferanmeldung ist auf unserer Homepage zu finden unter https://gc77777.de/helferanmeldung/.

Vor kurzem seid ihr sogar zum GIGA-Event aufgestiegen und könnt nun eine deutlich höhere Besucherzahl erwarten. Müsst ihr ab einer bestimmten Anzahl Besucher die Pforten schließen?

Glücklicherweise haben wir zum jetzigen Zeitpunkt noch keine Auflagen seitens des Bezirksamtes erhalten, welche eine Besucherobergrenze vorschreiben. Das Gelände fasst durchaus mehrere tausend Besucher und wir gehen davon aus, dass sich der Besucherstrom von selbst reguliert gemäß dem Motto: „Es ist mir gerade zu voll, ich gehe außerhalb cachen“. In Hannover hat dieses Jahr bereits ein MEGA in einem Garten stattgefunden, auch dort war es zu keinem Zeitpunkt überfüllt und hat sich auch von selbst reguliert. Dennoch haben wir einen Rettungsdienst permanent vor Ort, um möglichen Gefahren vorzubeugen.

Wir appellieren an dieser aber gerne an alle: Wenn die Schlange mal zu lang wird => geht cachen! Schaut euch die Stadt an, Hamburg bietet unbegrenzte Möglichkeiten. Wir hoffen, dass der Großteil den Aufenthalt in Hamburg nutzt, um mehr als nur die BallinStadt kennen zu lernen.

Wie geht es euch mit dem GIGA-Event in Berlin, das nur 2 Wochen nach euch stattfindet? Tauscht ihr euch gelegentlich aus?

Alleine die Tatsache, dass die Kern-Orga bereits lange lange über das Event informiert gewesen ist (und Geheimnisse zu behalten ist echt schwer!)  zeigt, wie sehr wir doch zusammen arbeiten. Tatsächlich tauschen wir uns in regelmäßigen Abständen aus, jedoch ohne dass man sich gegenseitig in die Planungen rein grätscht.

In einigen Punkten arbeiten wir sogar direkt zusammen, so ist noch eine kleine Event-Reihe zwischen den beiden Städten geplant, welche wir zusammen organisieren.

Hamburg ist bekannt für viele gute Caches. Habt ihr noch einen Geheimtipp?

Was wir sehr empfehlen können in Zuge der Vorbereitung ist die Seite http://www.hamburgs-cache-des-jahres.de/. Dort werden regelmäßig seit 2011 die besten Caches in Hamburg nominiert und jährlich ausgezeichnet.

Wir empfehlen zusätzlich, sich Pocket-Querries nicht zu früh zu erstellen. Geocaches werden mitunter durch die Owner aufgrund des hohen Ansturms temporär deaktiviert und sind dann nicht vor Ort. Andere Geocacher legen wiederum extra für das Event neue Dosen.

In der Hansestadt gibt es sicherlich viel zu sehen. Habt ihr einen Tipp für unsere Leser außerhalb der Touristen-Hotspots?

Wer länger als nur Samstag in Hamburg zu Gast ist wird merken, dass man förmlich überall fündig werden kann. Ob Musicals, Miniaturwunderland Hamburg, entspannte Hafenspaziergänge, Sonntags der Fischmarkt, diverse Sehenswürdigkeiten, und und und.

DEN Geheimtipp haben wir leider nicht, Hamburg bietet jedoch ausreichend Programm für Jung und Alt. Die Geschmäcker sind auch völlig unterschiedlich von Cacher zu Cacher. Verpassen sollte man das Wochenende auf jeden Fall nicht, wir freuen uns, dass mittlerweile tausende unserem Aufruf gefolgt sind und sich schöne Tage in der Hansestadt machen werden!